Seit Oktober 2014 fahre ihn nun bereits Audis kleinste Rennsemmel, den S1 Sportback, im Alltag. Die 10.000 km Marke liegt zwar schon einige Wochen zurück, trotzdem möchte ich hier nun auch regelmäßig ein kurzes Zwischenfazit, ähnlich wie bereits bei meinem früheren Audi S3, ziehen.
Ich nutze den S1 überwiegend für die Fahrt zum Büro, was seit letztem Herbst in etwa 50% Autobahn und 50% recht flüssigem Stadtverkehr entspricht. Zuvor bestand die Autobahn Etappe ungefähr zum gleichen Teil aus Landstraße. Gelegentlich fährt meine 6 jährige Tochter im Kindersitz hinten mit. Auch Einkäufe im Getränkeladen werden schon mal mit dem S1 erledigt. Für den Transport der kompletten Familie (3 Kinder) steht uns zum Glück seit kurzem ein geräumiger VW Multivan zur Verfügung (zuvor ein Sharan 7N).
Das Platzangebot ist für einen Kleinwagen durchaus alltagstauglich, so lange nicht mehr als 2 Personen mitfahren. Vorne sitzt man bequem, auch wenn die S-Sitze mit 1,90 schon etwas knapp bemessen sind (die integrierte Kopfstütze könnte einen Ticken höher sein) und die Sitzposition etwas tiefer sein könnte. Auf den hinteren Sitzen (mit dem Ablagenpaket nur 2 Sitze) geht es deutlich enger zu. Bei meiner Größe wird es für Kinder deren Beine noch zu kurz sind um die Füße auf den Boden unter den Vordersitz zu stellen, schon recht knapp. Wenn meine Tochter im Kindersitz mit fährt, dann nur hinter dem nach vorne geschobenem Beifahrersitz.
Bedingt durch den Quattro Antrieb schrumpft der Kofferraum auf recht magere 210 Liter. Das reicht aber immerhin um 3 Bierkästen unter zu kriegen. Ein Großeinkauf ist nur mit umgelegter Rücksitzbank zu empfehlen.
Mit 231 PS und 370 Nm Drehmoment hat der kleine Audi Leistung im Überfluss. Das Drehmoment liegt sehr früh an und schiebt den Wagen, nach Überbrücken des minimalen Turbolochs, souverän nach vorne. Man kann das Auto herrlich schaltfaul fahren, ohne großartig an Schub zu verlieren. Dabei macht das Schalten richtig Spaß. Einziger Wermutstropfen bei aller Leistung, ist das hohe Gewicht von über 1.400 kg beim Sportback.
Den Tribut für den Fahrspaß zahlt man schließlich an der Zapfsäule. Ich fahre recht sportlich zu etwa gleichen Teilen über die Autobahn und durch die Stadt. Da kommt dann schnell mal ein durchschnittlicher Verbrauch von knapp 10l/100km. Dementsprechend beträgt die Reichweite einer Tankfüllung von 45 Litern auch selten viel mehr als 400-450 km.
Von der Fahrdynamik her ist der S1 ein Kurvenräuber der für kurvige Landstraßen wie gemacht ist. Er ist nicht ganz so direkt und spritzig wie zuvor mein MINI John Cooper Works (R57), macht aber immer noch eine Menge Spaß. Im Winter hat man dafür den Vorteil des Quattro Antriebs, der einen sicher voran bringt.
Das Fahrwerk ist recht straff abgestimmt. Einen großen Unterschied beim Federungskomfort zwischen den 3 wählbaren Modi “Auto”, “Efficiency” und “Dynamic” konnte ich nicht feststellen. Einzig der Auspuff dringt im sportlichen “Dynamic” Modus etwas präsenter in den Innenraum (Auspuffklappe öffnet sich). Mir ist der Sound der Abgasanlage allerdings immer noch zu dezent für so ein sportliches Auto mit 4 Endrohren.
Die Reparaturen sind bisher überschaubar : 1x Kühlmittel nachfüllen (war unter Minimum). Ansonsten musste ich, zum Glück, noch nicht außerplanmäßig zur Werkstatt, was ich bei einem Neuwagen allerdings auch so erwarte.
Fazit
Der S1 ist eine Spaßmaschine welche sich auch hervorragend im Alltag bewegen lässt. Kleine Einkäufe oder die Tochter mal schnell zum Pony reiten fahren, sind absolut kein Problem. Leistung ist in allen Fahrsituationen immer reichlich vorhanden. Die Verarbeitung und Haptik sind Audi typisch hervorragend, und der S1 ist bisher absolut zuverlässig. Kurzum, es gibt nichts wirklich zu bemängeln, allenfalls etwas Jammern auf hohem Niveau.
Das nächste Update zum S1 gibt es dann wieder in 10.000 km.
Schreibe einen Kommentar